5. Die Romanische Mantelmauer


Die um 1268 neu erbaute oder den 1249 zerstörten Bestand rekonstruierte Mantelmauer, besitzt im östlichen Teil ein, heute rundbogiges, zwei Meter hohes Tor, das sich vier Meter über dem Niveau des Burghofes erhebt. 

 

Karl August von Cohausen sah 1855 den östlich vorgelagerten Zwinger noch vollständig mit acht Zinnen, einem Tor im Westen, einem kleinen Zwinger von trapez-förmigem Grundriss und einem davor liegenden Tor mit Zugbrücke über einem Graben. Pfostenlöcher in der Zwingermauer belegen, dass sich hier einmal Gebäude anlehnten.

 

Der ursprünglich vier Meter tiefe, die ganze Breite des Bergrückens durchquerende, im Osten fast sechs Meter, im Süden vier Meter breite in den Felsen gehauene Halsgraben ist bei dem modernen Spitzbogen-tor verschüttet.


Die Zugbrücke über dem Graben und die Öffnung in der Zwingermauer, mit heute fünf von ehemals acht Zinnen, lagen nicht auf einer Linie mit dem Tor in der Romanischen Schildmauer, sondern waren zum Rhein hin versetzt. Der Angreifer war so gezwungen, zweimal im rechten Winkel abzubiegen.

 

Der hohe Mantel, eine ursprünglich siebzehn Meter lange, zwölf Meter hohe und annähernd zwei Meter starke Mauer, hat sich im Originalbestand nur im östlichen Teil erhalten. Dieser 8,30 Meter lange Abschnitt wurde 1976 restauriert.

 

Die westliche Hälfte der Mantelmauer fiel zwischen 1855 und 1871 ein und erhielt eine nur notdürftige Wiederherstellung mit "falscher", nicht dem Baustil dieser Zeit entsprechender spitzbogiger Tür und einer nur halb so starken Mauer. Zehn (heute sechs) Zinnen bekrönten 1855 noch die Mauer, von denen drei (heute zwei) [4./6./8.) durch Schießscharten durchbrochen waren. Die Zinnen wurden durch schmale Schlitzscharten mit derart steil gesenkten Sohlbänken geteilt, dass die oben offenen Schlitze außen doppelt so lang wie die Zinnen hoch waren. Die Baumaßnahme erlaubte eine wirkungsvolle Beschießung der Angreifer, ohne die Verteidiger selbst übermäßig zu gefährden. Da diese Art von Schlitzscharten im Rheinland nicht vor dem 14. Jahrhundert auftritt, muss man davon ausgehen, dass sie nachträglich angebracht wurden.

 

Innen an die Mantelmauer lehnten sich in der gesamten Burghofbreite bis zur rheinseitigen Ringmauer Gebäude an, deren Mauerreste darauf hindeuten, dass man mittels eines Torturmes in den Burghof der Kernburg gelangte.

Kontakt

Albrecht von Lewenstein

 

DRUCKWERK MITTELRHEIN

Stefan Klothen
Pfaffenthalsweg 12
56348 Bornich


Telefon: 0 677 1 93 44 280
Mail: albrecht.von.lewenstein(at)gmail.com

Kategorien

Albrecht von Lewenstein

Luckarda von Bolanden

Burg Sterrenberg

Führungen

Share it